EU will durch Energie vom Kaspischen Meer unabhängiger vom russischen Gas werden

Mit neuen Energieleitungen aus Zentralasien und dem Kaspischen Meer nach Europa strebt die EU an, von den russischen Gaslieferungen unabhängiger zu werden. Bei dem am Freitag in Prag stattgefundenen Energiegipfel unterzeichnete die Union hierzu eine Erklärung mit der Türkei, Georgien, Ägypten und Aserbaidschan.

Die Lieferungen an die EU  sollen künftig unter Umgehung Russlands über den so genannten “Südkorridor” aus Zentralasien und vom Kaspischen Meer erfolgen. Die Nabucco-Pipeline, welche Österreich mit Gas versorgen soll, steht hierbei im Vordergrund.

Mirek Topolanek, scheidender tschechischer Ministerpräsident und EU-Ratspräsident bezeichnete dieses Übereinkommen als einen historischen Schritt, da es bisher eine solche Erklärung nicht gegeben habe. Zwar waren Turkmenistan, Kasachstan und Usbekistan beim Energiegipfel in Prag ebenfalls vertreten, sie unterzeichneten jedoch die Vereinbarung nicht. Entgegen einer ersten Bekanntgabe der tschechischen Ratspräsidentschaft hat der Irak an dem Gipfel nicht teilgenommen, die Gründe hierfür wurden jedoch nicht genannt.

Die Partner kamen laut der Vereinbarung überein, “die notwendige politische Unterstützung für den Bau des Südkorridors zu leisten und dort, wo notwendig, auch technische und finanzielle Unterstützung zu leisten”. Die Schlusserklärung nennt, im Gegensatz zu früheren Entwürfen, nicht mehr das Ziel einer förmlichen “Korridor-Vereinbarung”, welche zum Beispiel für die Aufteilung entstehender Transitgebühren entsprechende Regelungen enthalten sollte.

Zur Zeit sind intensive Verhandlungen über den Bau der Nabucco-Pipeline zwischen der EU und der Türkei im Gange. Die Nabucco-Pipeline soll schätzungweise bis zu neun Milliarden kosten. Nach dem Willen der EU-Kommission sollen die Gespräche bis Ende Juni dieses Jahres abgeschlossen werden. José Manuel Barroso, derzeitiger EU-Kommisionspräsident, sagte: “Wir sind zuversichtlich, eine Transitvereinbarung mit der Türkei zu bekommen.

Abdullah Gül, türkischer Staatspräsident, brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Napucco-Pipeline und deren Verwirklichung durchaus für andere Projekte den nötigen Schwung bringen könnte. Laut Gül setze die Türkei darauf, dass ebenfalls der Iran, sofern hierzu eine angemessene internationale Lage bestehen solle, mit anderen Gasproduzenten zu einer Erhöhung der Energiesicherheit Europas beitragen könne. Ferner sprach sich der türkische Staatspräsident zur einer Öffnung aus, was die laufenden Beitrittsverhandlungen der Türkei mit der EU bezüglich des Verhandlungsbereichs für Energie betrifft.

Der Ministerpräsident und EU-Ratspräsident Mirek Topolanek sagte: “Wir sehen den südlichen Korridor als eine neue Seidenstraße, wo es in beiden Richtungen einen Austausch von Informationen, Waren, Menschen und Energie gibt.” Laut Topolanek dürfe sich jedoch die Kooperation mit den Ländern nicht ausschließlich auf die geplante Nabucco-Pipeline beschränken, sondern auch weitergehende Kooperationen anschließen.

Die EU-Vertreter betonten die wichtige Bedeutung gesicherter Energielieferungen nach Europa vor dem Hintergrund des im Januar stattgefundenen “Gaskriegs” zwischen der Ukraine und Russland, wodurch Europa teilweise erhebliche Lieferunterbrechungen in Kauf nehmen musste.

 
Quelle: http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/639558

 
Na, das wird langsam Zeit, denn der nächste Winter ist nicht mehr allzu weit, und bevor ein Paulchen Panther reanimiert wird und an dieser Zeit drehen kann, sollte die EU schleunigst alles in Gang bringen, denn anscheinend hat man aus den Lieferunterbrechungen und teilweisen Stopps seine Lehre gezogen und endlich scheint auch die Einsicht Einzug gehalten und mit Nachdruck bestätigt zu haben, dass zu viel Abhängigkeit alles andere als sinnvoll ist.

Dieser Artikel wurde von Energieblog.de am 09. Mai 2009 geschrieben und unter Ausland, blog, Energie, Energiekosten, News, Politik, Rückblick, Technik, Tipps abgelegt.

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