Noch immer begehen Deutsche beim Waschen Fehler

Aus Sicht von Experten lässt der Deutschen Waschverhalten noch  immer zu wünschen übrig, denn entweder ist die Trommel der Waschmaschine nicht voll beladen oder es wird mit zu hohen Temperaturen, welche oft gar nicht erforderlich sind, gewaschen. Mögen zwar Omas Haushaltstipps auch heute noch wertvoll sein, so sind diese zumindest hinsichtlich des Waschens mittlerweile völlig überholt, denn man kann inzwischen sparsamer und effizienter waschen.

Wie wäscht man denn nun effizienter und somit auch sparsamer?
Als erstes gilt: die Trommel voll befüllen, denn die heutige Waschmaschinengeneration ist durchaus im Stande, den Kampf mit einer gut gefüllten Trommel auszuhalten und natürlich auch zu gewinnen. Im Durchschnitt kommt die Waschmaschine in deutschen Haushalten dreimal wöchentlich zum Einsatz, wobei, und gerade dieses ist ein wichtiger Aspekt, die Trommel nur selten voll beladen ist, weil man eigentlich ja nur ein besonderes Kleidungsstück unbedingt braucht, also dann – Waschmaschinen hört die Signale, denn optimal ist dieses Waschverhalten aus Expertensicht längst nicht.

Was Experten bemängeln
Experten sind der Auffassung, dass die Deutschen ihre Waschmaschine nur selten voll beladen. Zudem würde zu wenig Gebrauch gemacht von Energiesparprogrammen und außerdem wählen die Benutzer oft viel zu hohe Temperaturen. Diese Aussagen sind das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid, welche von der Initiative Energie-Effizienz in Berlin in Auftrag gegeben wurde. Als Hauptverantwortliche zieht man hierbei die “Macht der Gewohnheit” vor’s Waschgericht, denn die meisten waschen noch immer nach alten, überlieferten Regeln, und dieses trotz des enormen technischen Fortschritts in den vergangenen zwanzig Jahren, von welchem auch die Waschmaschinen profitieren durften und dürfen.

Laut der Vivepräsidentin des Deutschen Hausfrauenbundes (DHB) mit Sitz in Bonn, Elke Wieczorek, ist das Gebot “eine Handbreit Platz zu lassen” längst von dem Ratschlag überholt, die Trommel mit leichtem Druck zu beladen, ja, manchmal dürfe es sogar noch etwas mehr sein. Als Beispiel seien hierbei Frottee-Handtücher genannt: wird die Maschine richtig voll beladen, werden diese durch den entstehenden Rubbeleffekt sauberer.

Prof. Rainer Stamminger vom Institut für Haushaltstechnik der Universität Bonn erklärt hierzu, dass die heutigen Maschinen aufgrund ihrer Technologie damit überhaupt kein Problem mehr haben und kommt zu dem Schluss, dass auf jeden Fall derjenige Wasser, Energie und somit auch Geld sparen kann, der sich in Geduld übt, bis sich eine volle Waschmaschinenladung angesammelt hat. Problematisch wird dieses allerdings für Singlehaushalte, bei denen sich ja normalerweise nicht so viel Wäsche ansammelt. Aber auch dieses Problem lässt sich lösen, indem man verschiedene Wäscheposten, beispielsweise 30- und 40-Grad-Wäsche, einfach zusammenpackt. Zwar gibt es Maschinen, welche mit einer Automatik ausgestattet sind, die sich auf die eingefüllte Wäschemenge einstellt, jedoch ist dieses immer noch nicht so effizient wie eine voll beladene Trommel.

Zu hohe Temperaturen sind die zweite Waschsünde, denn TNS Emnid ermittelte, dass bei nahezu zehn Prozent sämtlicher Waschgänge eine Temperatur von 95 Grad gewählt wird. Und gerade niedrige Temperaturen können viel Strom einsparen, da ein Großteil der Energie zum Erhitzen des Wassers benötigt wird, und zudem tun der Hygiene niedrigere Temperaturen keinen Abbruch. Laut Wieczorek “geht der Trend heute ganz klar in Richtung 60 Grad Waschtemperatur, neuerdings sogar zum Niedrigtemperaturbereich”, was zum einen auch mit unserem veränderten Textilangebot zusammenhängt, welches sich größtenteils bereits mit 30 oder 40 Grad Temperatur zufrieden gibt. Abgerundet wird dieses noch durch enorme Verbesserungen hinsichtlich der Waschmittel. Die empfohlenen Waschtemperaturen der betreffenden Textilien stehen auf dem Wäscheetikett, wobei bei geringerer Verschmutzung durchaus auch oftmals eine niedrigere Temperatur als die angegebene ausreichend ist. Zudem enthalten die Etiketten Informationen über empfohlene Programme, angefangen bei Schonwäsche bis zum Schleudern sowie über die erforderlichen beziehungsweise passenden Waschmittel.

Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege – und Waschmittel in Frankfurt/Main sagt “die meisten denken, dass man mit Vollwaschmittel alles waschen kann”, was jedoch ein Irrtum sei, denn hierdurch könne bunte Wäsche schnell alt oder blass aussehen. Zwar sei in Vollwaschmitteln alles enthalten zur Fleckenentfernung, wodurch die Wäsche zwar sauber werde, jedoch auch gleichzeitig ausbleichen kann.

Daher empfiehlt Wieczorek vor allem für stark verschmutzte Buntwäsche sowie Weißwäsche, welche bei hohen Temperaturen gewaschen werden kann, Voll- oder Universalwaschmittel. Hingegen rät sie zu einem Kolorwaschmittel, welches keine Bleichmittel und optische Aufheller beinhaltet, insbesondere für wenig verschmutzte Baumwollwäsche wie beispielsweise Handtücher und Bettwäsche.

 

Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/article3349946/Was-die-Deutschen-beim-Waschen-falsch-machen.html

 

Ist mir, ehrlich gesagt, unverständlich, dass anscheinend immer noch so viele Haushalte ein völlig falsches und somit ineffizientes, stromvergeudendes Waschverhalten an den Tag legen, obwohl hierauf immer und immer hingewiesen wird. Klar, was die vollbeladene Trommel betrifft, ist dieses für Singlehaushalte problematisch. Aber wie wäre es, entweder zu heiraten oder, wenn man sich schon niemanden an die Wäsche lassen will, diese vielleicht gemeinsam mit der eines anderen Singles zu waschen? Dann wäre zumindest die Trommel voll, die Wäsche sauber und der Stromzähler hätte weniger Arbeit…

Dieser Artikel wurde von Energieblog.de am 15. März 2009 geschrieben und unter blog, Energie, Energie und Umwelt, Energiekosten, Tipps, Umfragen abgelegt.

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