Putin knüpft enges Pipeline-Netz

Nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin mit Athen eine Vereinbarung über den Bau einer Pipeline vom Schwarzen Meer zur Ägäis getroffen hat, fasst er bereits ein neues Projekt ins Auge.

Geplant ist russisches Erdgas über Griechenland und Italien nach Europa zu leiten.

Die Leitung soll mit Gas aus Nordafrika und Mittelasien gespeist werden und durch eine Unterwasserleitung durch die Adria nach Westeuropa führen. Die EU beteiligt sich an der Finanzierung der Leitung, da ein Ziel der Leitung die Reduzierung der Abhängigkeit vom russischen Gas ist. Russland möchte jedoch eigenes Gas in die Pipeline einspeisen. Die griechische Regierung in Athen begrüßt dies, da Griechenland bereits mit Russland Kontrakte über langfristige Gaslieferungen geschlossen hat und durch die neue Pipeline über einen Energiekorridor verfügen würde.

Bereits am Donnerstag vergangener Woche unterzeichneten Putin und der griechische Ministerpräsident Karamanlis einen Vertrag über den Bau der Transbalkan-Pipeline. Durch sie soll ab 2010 russisches Öl vom bulgarischen Schwarzmeerhafen Burgas zum griechischen Alexandroupolis an der Ägäis fließen. Moskau und Athen sehen darin einen Schritt zu einer langfristigen strategischen Partnerschaft.

Die neue Transbalkan-Pipeline macht Russland unabhängiger von der Türkei, die mit dem Bosporus eine wichtige Exportroute für russisches Rohöl kontrolliert.

Ziel der russischen Strategie ist eine offensichtlich ein dichtes Pipeline-Netz aufzubauen, um die wichtigen Routen zu kontrollieren und den Konkurrenten den Zugang zum europäischen Energiemarkt zu erschweren.

Quelle: Handelsblatt 20.3.2007

Dieser Artikel wurde von Energieblog.de am 20. März 2007 geschrieben und unter Ausland, Energie, Politik, Technik abgelegt.

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