EU-Kommission: mindestens 10 % Biotreibstoff bis 2020

Im Rahmen eines umfassenden politischen Programms in Sachen Energiefragen präsentierte die europäische Kommission am 10. Januar einen ambitionierten Biotreibstoff-Plan. Demnach sollen in der EU bis spätestens 2020 mindestens 10 % des Kraftstoffs aus organischen Produkten gewonnen werden. In der Begründung heißt es, dass der Verkehr nicht nur für rund ein Drittel des gesamten Ausstoßes des Treibhausgases und Hauptverursacher des Klimawandels CO2 verantwortlich ist, sondern der gesamte Verkehrssektor heute zu 98 % von fossilem Öl abhängig ist, das sich auch künftig verteuern wird. Pkw und Lkw böten jedoch derartige sozioökonomische Vorteile, dass ein Leben ohne sie nur schwer vorstellbar sei. Die EU schlägt daher vor, Anreize für die Ersetzung von Diesel und Benzin durch Biokraftstoffe zu schaffen – in erster Linie durch Steuerbefreiungen. Vorrangig sollten dabei nachhaltig produzierte Biotreibstoff der zweiten Generation (aus Holz, Fetten und verschiedenen anderen Abfallprodukten) gefördert werden. Gleichzeitig musste die Kommission jedoch eingestehen, dass das unverbindliche Ziel für 2005 (mindestens 2 % Bio im Tank) nur von neun EU-Ländern und dem Baltikum erreicht worden ist. Der EU-Durchschnitt liegt bei nur rund 1,4 %. Trotz erheblicher Fortschritte ist kaum zu erwarten, dass der für 2010 gesetzte Sollwert von 5,75 % erreicht wird. Daher schlägt die Kommission vor, den Rechtsrahmen zu verschärfen und die Erreichung eines Marktanteils von mindestens 10% bis 2020 zwingend vorzuschreiben. Für Ende März will sie nach Informationen des ARCD eine entsprechende Gesetzesvorlage vorbereiten.

  • Quelle: ARCD Presse 17.1.2007

Dieser Artikel wurde von Energieblog.de am 17. Januar 2007 geschrieben und unter Ausland, Energie, Energiekosten, Politik, Technik abgelegt.

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