Braunkohleabbau: offene Wunde Lausitz

Die Brandenburger Landesregierung und der Stromkonzern Vattenfall wollen an der Verstromung des Klimakillers Braunkohle festhalten – auch über die schon genehmigten Braunkohletagebaue hinaus.

Betroffen vom Braunkohleabbau in Brandenburg ist vor allem die Lausitz – eine der schönsten Landschaften in Deutschland.

Braunkohle steht nicht nur für eine niedrige Energieeffizienz und massiven CO2 Ausstoß. Selbst ein modernes Braunkohlekraftwerk stößt weit mehr als doppelt so viel Kohlendioxid aus wie ein Gaskraftwerk. Braunkohle hat auch einen erhöhten Schwefelgehalt, der bei Verbrennung ebenfalls in gasförmiger Schwefelsäure den Weg in die Umwelt findet.

Braunkohle wird im Tagebau gewonnen. Das bedeutet einen riesigen Flächenverbrauch. Wälder, Wiesen und ganze Dörfer müssen dem rücksichtslosen Raubbau weichen. Übrig bleiben kahle, graubraune Flächen, eine leere, wüstenhafte Landschaft die mit ungeheurem finanziellen Aufwand wieder renaturiert werden muss. Die Auswirkungen des Abbaus auf die Landschaft kann man auf diesen eindrucksvollen Bildern sehen.

Braunkohleabbau wirkt in zweifacher Hinsicht als Klimakiller: durch die Verbrennung der Kohle und durch den Kahlschlag grüner Flächen. Auch wirtschaftlich ist das Festhalten an der Braunkohle nicht sinnvoll. Allein schon durch die Kosten, die die Klimaveränderung und die Renaturierung der Flächen verursachen, und die allein der Steuerzahler tragen muss. Auch von der Energieeffizienz her ist die Rechnung mit der Braunkohle nicht gerade optimal. Sinnvoller wäre ein Konzept für alternative, erneuerbare Energien, wie es auch schon in der Lausitz in Sachsen begonnen hat, wo einige Windkraftwerke stehen. Das schafft ebenfalls Arbeitsplätze, nur ohne Landschaftszerstörung und Klimawandel. Auch wirken kahle Mondlandschaften nicht gerade einladend auf Touristen, und der Tourismus ist in der Lausitz eine der am stärksten wachsenden Branchen. Für einige hundert Arbeitsplätze im Kraftwerk werden Tausende von anderen zerstört.

Abgebaut wird die Braunkohle vor allem im Namen des schwedischen Konzerns Vattenfall. Konzernchef Lars Göran Josefsson avancierte zum persönlichen Klimaberater von Bundeskanzlerin Angela Merkel. In Zeiten des Klimawandels eine denkwürdige Allianz, denn der Konzern setzt unbeirrt auf Kohle.

In Brandenburg läuft derzeit ein Volksbegehren gegen den weiteren Ausbau der Braunkohlegewinnung. Alle Brandenburgerinnen und Brandenburger sind aufgefordert, ihre Stimme gegen diesen Klimakiller und die weitere Zerstörung ihrer Landschaftsschätze zu erheben

Dieser Artikel wurde von Energieblog.de am 04. November 2008 geschrieben und unter Energie und Umwelt abgelegt. Ihm wurden folgende Schlagworte zugewiesen: , .

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