SPD: Kein Biokraftstoff aus Palmoel

Zu den aktuellen Berichten ueber Palmoel aus Suedostasien fuer den deutschen Markt und den damit verbundenen Raubbau an der Natur erklaert der zustaendige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion, Reinhard Schultz:
Um die wachsende Nachfrage nach Pflanzenoelen in Deutschland zu decken, werden in Suedostasien Urwaldgebiete brandgerodet und Palmoelplantagen angepflanzt. Die Natur wird unwiederbringlich zerstoert und so viel CO2 freigesetzt, wie niemals durch das gewonnene Palmoel eingespart werden kann. Um eine Diskussion zu vermeiden, wie sie bereits jetzt um Regelungsluecken im Erneuerbare-Energien-Gesetz gefuehrt wird, muessen wir dem Einsatz von nicht nachhaltig gewonnenen Biokraftstoffen einen Riegel vorschieben.
Wir haben mit dem Energiesteuer- und dem Biokraftstoffquotengesetz den Weg frei gemacht, um im grossen Massstab natuerliche Rohstoffe in den Kraftstoffmarkt einzubringen und damit im Verkehrsbereich Versorgungssicherheit und Klimaschutz zu verbessern. Es kann daher nicht sein, dass wir nun mit Biokraftstoffen aus Palmoel einen Klimakiller foerdern.
Die Bundesregierung arbeitet zur Zeit an Kriterien fuer die Zertifizierung von Biokraftstoffen, die fuer eine Beimischung geeignet und zugelassen sind. Die Ergebnisse werden auch von der EU-Kommission mit Spannung erwartet, da sie als Orientierungsmassstab fuer eine EU-weite Regelung dienen sollen.
Ein entscheidendes Kriterium fuer die Zertifizierung muss eine Nachhaltigkeitsformel sein. Raubbau an der Natur, wie beispielsweise durch Rodung von Waeldern fuer den Anbau von Energiepflanzen, sollte ein klares Ausschlusskriterium sein.
Wichtig ist auch die CO2-Bilanz eines Biokraftstoffes, bei der betrachtet wird, wie viel CO2 bei seiner Herstellung anfaellt.
Pressemitteilung 14.3.2007 SPD-Bundestagsfraktion

Dieser Artikel wurde von Energieblog.de am 14. März 2007 geschrieben und unter Energie, Politik, Technik abgelegt.

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