Ostseewellen sollen Energie liefern

Ingenieur Andreas Wullf hat sich zum Ziel gesetzt, das in den Meereswellen schlummernde Energiepotenzial zu Nutze zu machen. Der in Zinnowitz ansässige Ingenieur plant eine Anlage zur Stromerzeugung in der Ostsee.

Adreas Wulff entwickelte die so genannte Tauchgondel, welche den Besuchern das langsame Abtauchen in die Ostsee ermöglicht. Mittlerweile geht das futuristisch anmutende Bauwerk außer in Zinnowitz auch in Sellin auf der Insel Rügen sowie Grömitz, im Kreis Ostholstein, auf Tauchfahrt. Wulff kündigte bereits an, dass für das kommende Jahr der Bau einer Anlage im schwedischen Malmö geplant sei.

Ein völlig neues Projekt schwant dem Tüftler vor, nämlich eine Wellenkraftmaschine. „Wir wollen die in Meereswellen gespeicherte Bewegungsenergie in elektrische Energie umwandeln. Meereswellen sind eine unerschöpfliche und nachhaltige Energiequelle, die wie Wind und Sonnenlicht flächig und mit niedriger Energiedichte verfügbar ist. Pro Meter Wellenfront kann man mit einer Leistung von 30 bis 100 Kilowatt rechnen“, erläutert Wulff.

Den Antrag auf Erteilung eines Patents hat Wulff für seine Erfindung Mitte Juni gestellt. Wulff hat in Riga (Lettland) eigens das Unternehmen “Wave Energy” gegründet, um den “Meereswellen-Schwimmer-Generator” weltweit zu vermarkten. Da Riga das Tor zum Osten ist, könne man von dort die Märkte Asien und Osteuropa  besser erschließen. Wulff beschreibt seine geplante Maschine: „Hierbei handelt es sich um eine Energieerzeugungseinheit, bei der mittels eines Schwimmers die Bewegungsenergie der Meereswellen aufgenommen und über eine mechanische Übertragungseinheit die Schwenkbewegung in eine Drehbewegung umgewandelt wird. Die Auf- und Abwärtsbewegungen der Meereswellen werden somit in Drehbewegungen umgewandelt, so dass über einen Generator Elektroenergie erzeugt werden kann. Die Schwimmer-Generatoreinheit wird auf einem im Meeresboden verankerten Rammrohr auf einen Drehkranz gelagert, an der ein so genannter Schwimmerhebel um 360 Grad schwenkbar angebracht ist, so dass der Schwimmer stets in die optimale Stellung zur anströmenden Welle positioniert wird. Entsprechend der Anlagencharakteristik ist eine Zwischenspeicherung der erzeugten Energie möglich.“

Für den Mai kommenden Jahres hat Wull in der Ostsee die Installation einer Probeanlage vorgesehen. Bis zu zehn Meter über der Wasseroberfläche soll die Wellenkraftmaschine sichtbar sein, die Leistung liegt laut Wulff bei 1,5 Megawatt. Die Einspeisung des erzeugten Stroms ins Verbundnetz soll über Seekabel erfolgen. Wie bei seinen Tauchgondeln setzt der Unternehmer erneut auf das Wustenhusener Unternehmen Hallen- und Anlagenbau GmbH.

Quelle: http://www.ostsee-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/index_artikel_komplett.phtml?SID=8d95150de6d913b057eb47dedb48e06b&param=news&id=2816459

Nicht schlecht. Hätte ich keine Platzangst, würde ich mit Sicherheit ein manches Mal diese Geräte zum Abtauchen benutzen…

Dieser Artikel wurde von Energieblog.de am 30. Juni 2010 geschrieben und unter blog, Energie, Energie und Umwelt, Termine abgelegt. Ihm wurden folgende Schlagworte zugewiesen: , , , .

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