Elektroautos: tanken mit Windkraft

Nicht nur die Reichweite der benötigten Akkus, sondern auch eine CO2-freie Stromversorgung ist ein maßgeblicher Faktor für die Stromversorgung von Elektroautos.

Es sollte eigentlich jedem einleuchten, dass emissionsfreie Fahrzeuge nur dann umweltfreundlich sind, wenn der Strom für Elektroautos auch CO2-frei aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Professor Constantinos Sourkounis von der Ruhr-Universität Bochum arbeitet mit seinem Team zur Zeit an einem adäquaten Energie-Versorgungskonzept.

Sourkounis schlägt in einer Studie als Problemlösung die Windkraft vor, wobei für die Entnahme des Windkraftstroms aus dem Netz die Verfügbarkeit angepasst werden müsse, da aufgrund fehlender Speichermöglichkeiten aus Windkraft erzeugte Energie nicht zu jeder Zeit genutzt werden könne. „Bislang wurde Energie verbrauchsorientiert bereitgestellt, zukünftig sollte sich der Verbraucher – zumindest was die neuen Energien betrifft – auch nach deren Angebot richten“, erläutert Sourkounis.

Die Ingenieure haben das Verbraucherverhalten anhand zweier Szenarien durchgespielt und dem “normalen Verbraucher” ein “gesteuertes Verbraucherverhalten” gegenüber gestellt. Grundlage für die Simulation lieferte eine Modellregion mit 162.000 Einwohnern und einer jährlichen Spitze im Verbrauch von Strom von 119 MW sowie einem mittleren Jahreswert von 48 MW. In dieser Modellregion nehmen 6.000 Elektroautos 15 Prozent der insgesamt benutzten Fahrzeuge ein. Die Ingenieure berechneten zum Aufladen der Akkus ausgehend vom jeweiligen Fahrzeugtyp zwischen zwei und 20 kW und kamen zu dem Ergebnis, dass sich so genannte Spitzenzeiten mit hohem Stromverbrauch zusätzlich zum normalen Stromverbrauch ergeben, wenn Elektroautos nach Bedarf – in der Regel nach Dienstschluss – betankt werden. Nach dieser Berechnung ist davon auszugehen, dass die Leistungskapazitäten der Umspannstationen weit überstiegen werden. Zudem käme der Strom zur Deckung des Bedars während dieses Zeitraums zum Großteil aus Kohle- und Gaskraftwerke, welche bekanntermaßen CO2 in die Atmosphäre emittieren.

Wenn demgegenüber das Betanken der Elektroautos über eine zeitliche Steuerung erfolgt, so dass der Aufladevorgang in der Nacht stattfindet, wenn das Angebot an Windenergie hoch ist und zudem konventionelle Kraftwerke, da der sonstige Bedarf an Strom während dieser Zeit gering ist, herunter gefahren werden, könnte, nach Ansicht der Wissenschaftler, eine optimale Nutzung des Potenzials der Windenergie erfolgen und hierdurch auch der Strompreis niedriger ausfallen. Sourkounis denkt schon weiter und hat bereits einen “e-Energie-Marktplatz” entwickelt. Hierbei soll dem Verbraucher der Stromeinkauf an speziellen Ladestationen ermöglicht werden.

Quelle: http://www.focus.de/auto/news/pkw-elektroautos-mit-windkraft-tanken_aid_509036.html

 Dasselbe gilt natürlich auch für Elektrofahrräder: wirklich umweltfreundlich sind diese Fahrzeuge nur, wenn auch der Strom, welchen sie benötigen, umweltfreundlich ist.

Dieser Artikel wurde von Energieblog.de am 18. Mai 2010 geschrieben und unter blog, Energie, Energie und Umwelt, Energiekosten, Technik, Umwelt abgelegt. Ihm wurden folgende Schlagworte zugewiesen: , , , , .

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