Vorreiter für Nutzung nachwachsender Rohstoffe mit Sitz in Zabitz

Es liest sich wie ein Märchen. Ist aber keines, sondern beruht auf Tatsachen. Gott sei Dank. Denn in dem wohl kaum bekannten Ort Zabitz lebt eine Familie, die Kaufmanns. Familienoberhaupt ist Klaus-Jürgen Kaufmann. Und dieser hatte vor fünf Jahren die im wahrsten Sinne des Wortes zündende Idee: heizen mit Holzpellets. Die ganze Familie arbeitet mit. Irgendwo in der Umgebung steht ein Kuhstall. Verwahrlost, vergammelt, vermüllt. Wollte niemand. Brauchte niemand. Dann kam die Kaufmannsche Taktik ins Spiel: die Familie kaufte vor zwei Jahren den ausgedienten Kuhstall, denn irgendwo müssen diese Holzpellets gelagert werden. Dieser ehemalige Kuhstall soll nun als Lagerhalle dienen, denn die besagten Biobrennstoffe müssen trocken gelagert werden. Würden sie Feuchtigkeit ausgesetzt, würden sie quellen und damit unbrauchbar.

Ursprünglich wollte sich der Firmenchef mit dem Vertrieb nachwachsender Rohstoffe lediglich ein zweites Standbein zum Handel mit herkömmlichen Brennstoffen schaffen. Kaufmann hat die Zeit nicht verpennt, sondern genutzt, denn nachwachsende Rohstoffe kommen langsam aber sicher “in Mode”. Natürlich muss in ein solches Projekt zunächst investiert werden. Aber Kaufmann wäre kein Kaufmann, würde er nicht die Fördermöglichkeiten mit Geldern der Europäischen Union nutzen. Und das völlig zu Recht, denn der Mann hat es erfasst, und die EU die Fördergelder für das Kaufmann’sche “Bio-Energie-Center” genehmigt und bereits ausgezahlt. Sicher sind hier viele und strenge Auflagen zu erfüllen, aber Herr Kaufmann hat es geschafft, diese zu erfüllen. Und ganz sicher nicht von heute auf  morgen, denn in einem solchen Projekt steckt auch ein hoher zeitlicher Aufwand und vor allem der Wille, eine Idee durchzusetzen und zu verwirklichen. Auch von daher verdient diese Leistung Respekt.

Kaufmann will jedoch nicht auf dem Projekt “aus altem Kuhstall mach neuen Lagerraum” sitzen bleiben, sondern denkt weiter, denn der Energiemix aus nachwachsenden Rohstoffen ist zwar – leider – noch nicht allzu bekannt und genutzt, wird jedoch immer vielfältiger. Mittlerweile konnte sich Kaufmann einen Kundenstamm im Umkreis von ca. 150 Kilometern aufbauen, was wiederum ein Beleg dafür ist, dass tatsächlich Nachfrage besteht. Kaufmann sieht seine Chance in der bisher noch geringen Anzahl Händler besagter Presslinge aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz.

Klaus-Jürgen Kaufmann verfügt sogar über ein Spezialfahrzeug mit einem Fassungsvolumen von 15 Tonnen. Kaufmann hat sich zum Ziel gesetzt, mit dem Förderprogramm seine Lagerkapazität auf das Zehnfache zu steigern und zudem auch in absehbarer Zeit noch einen Arbeitsplatz zu schaffen.

Der Zabitzer Unternehmer hat es erfasst: Biobrennstoffe sind bei gleicher Leistungsfähigkeit wie herkömmliche Brennstoffe deutlich preiswerter. Ein Argument, welches ebenfalls potenzielle Kunden ansprechen sollte. Ein sehr positiver “Nebeneffekt” ist der hinsichtlich der Umwelt, da beim Verbrennen der Holzpellets lediglich so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie ein Baum in seinem gesamen Leben aufnimmt.

Zabitz sollte als “brennendes Beispiel” für innovativen Umweltschutz den ersten Platz einnehmen, denn was will man mehr? Die nachwachsenden Rohstoffe sind preisgünstiger und schonen zudem die Umwelt. Es wäre wünschenswert, dass dieses Projekt bundesweit Anklang finden und expandieren würde, denn besser kann es doch nicht mehr zusammen passen. Auf der einen Seite spart der Kunde Geld, auf der anderen Seite wird ein wirklich guter Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Kaufmann hat nicht nur geplant, sondern seine Ideen umgesetzt, auch unter dem Aspekt, die Umwelt zu schonen.

Ein fleißiges Schneiderlein der Neuzeit, welches immerhin drei Fliegen mit einer Klappe schlägt:

– einen effizienten und sinnvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten,

– einen Weg zu ebnen, mit nachwachsenden Rohstoffen eine preisgünstigere und gleichzeitig genau so leistungsfähige Energiequelle und

– einen oder vielleicht auch mehrere Arbeitsplätze zu schaffen.

Und das alles aus eigener Initiative, Kraft und Willen heraus, als “Einzelkämpfer”. Was wiederum belegt, dass man auch als Alleingänger durchaus etwas Gutes auf die Beine stellen kann.

Ich würde mir sehr viele Nachahmer wünschen, denn die Umwelt hat es verdient.

(Quelle: mz-web.de)

Dieser Artikel wurde von Energieblog.de am 06. Januar 2009 geschrieben und unter blog, Energie, Energie und Umwelt, Energiekosten, News, Presse, Tipps, Umwelt abgelegt.

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