Winkraft: Repowering beginnt in Paderborn

Das erste große Repowering-Projekt in Nordrhein-Westfalen geht in Paderborn-Neuenbeken ans Netz. Gemeinsam mit dem Hersteller Enercon und dem Finanzpartner des Projekts, der Volksbank Paderborn-Höxter, nahm die Buker Windkraft GmbH ihr neues Enercon E-70-Windrad der 2-Megawatt-Klasse in Betrieb. Es wird am selben Standort den vierfachen Stromertrag wie sein nach Osteuropa verkaufter Vorgänger liefern.
‘Die Paderborner Region ist eine Hochburg der Windkraftnutzung in Deutschland. Mit diesem Projekt wird hier auch ihre zweite Phase eingeläutet’, fasst Johannes Lackmann, Geschäftsführer der Buker Windkraft, die Signalwirkung der neuen Anlage zusammen. Bei der offiziellen Inbetriebnahme führte er aus, welche Bedeutung Erneuerbare Energien in der Region und in Deutschland inzwischen erreicht haben. So würden heute 11,6 Prozent des deutschen Stromverbrauchs aus den sauberen und dauerhaft vorhandenen Energien wie Wind, Wasser, Sonne, Bioenergie und Erdwärme gedeckt. Mit der Modernisierungsstrategie des Repowerings könne im Jahr 2030 allein die Windkraft rund 30 Prozent des Stromverbrauchs decken und in Verbindung mit den anderen Erneuerbaren Energien verlässlich und bedarfsgerecht preiswerte Energie liefern. Dabei würden sich nicht mehr Windräder drehen als heute.
Repowering, der Ersatz von älteren Windenergieanlagen durch neue, leistungsstärkere und leisere Maschinen der neuesten Generation, bietet enorme Chancen für die Region. Andreas Düser, beim Hersteller Enercon der Vertriebsleiter für Nordrhein-Westfalen, präsentierte Analysen seines Unternehmens, die das große Potenzial der Windkraftnutzung in NRW zeigen: ‘Das Binnenland ist hervorragend für die Windstromproduktion geeignet. Bei konsequentem Repowering kann der Windstromertrag in NRW mehr als vervierfacht, die Zahl der Anlagen halbiert werden.’ Die modernen Anlagen seien dabei verlässlicher als ihre Vorgänger, ihre Rotoren drehten sich langsamer, was als weniger störend empfunden werde und der Strom sei kostengünstiger ins Netz einzuspeisen, weil für die Neuanlagen eine niedrigere Einspeisevergütung gezahlt werde. Windenergie werde insgesamt kostengünstiger, wenn die Höhe der Anlagen nicht beschränkt werde. Das Landschaftsbild werde entlastet, da mittelfristig mehrere alte Anlagen durch ein neues Windrad ersetzt werden können. ‘Damit das Repowering an Fahrt gewinnt, müssen noch einige bürokratische Hürden aus dem Weg geräumt werden’, appelliert Düser an Land und Kommunen. Derzeit ist die Branche mit der Landesregierung im Gespräch über Möglichkeiten, Hemmnisse bei der Umsetzung von Repowering-Projekten abzubauen. Für NRW bedeute Repowering ein Beschäftigungsprogramm, so käme ein Großteil der Komponenten aller Windräder aus Nordrhein-Westfalen. In der heimischen Zulieferindustrie werden tausende Arbeitsplätze entstehen beziehungsweise gesichert. Profitieren werden auch Städte und Gemeinden von der zweiten Generation der Windkraftnutzung. Laut einer Studie des Prognos-Instituts spült die Windkraft pro Megawatt installierter Leistung jedes Jahr rund 5100 Euro Gewerbesteuer in die kommunalen Kassen.
Einen Beitrag zur weiteren Entwicklung Erneuerbarer Energien in der Region leistet auch die Volksbank Paderborn-Höxter eG. Als führender Finanzierungspartner für Regenerative Energien in der Region ist die Volksbank Paderborn-Höxter mit dem Repowering-Projekt der Buker Windkraft auch am Startschuss für die zweite Generation der Windkraftnutzung beteiligt. Dr. Günter Reimund, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Volksbank, stellte das Engagement seines Instituts für Erneuerbare Energien vor: ‘Windkraft, Biogas und Photovoltaik tragen nicht nur zum Umwelt- und Klimaschutz bei, sondern lohnen sich auch unter wirtschaftlichen Aspekten. Für Projekte, wie die Millioneninvestition der Buker Windkraft haben wir deshalb ein eigenes Kompetenzteam für Regenerative Energien gebildet. Es begleitet Unternehmen und Landwirte auf dem Weg zum eigenen umweltfreundlichen Kraftwerk.’ Das Team der Volksbank Paderborn-Höxter prüft für die Investoren beispielsweise die Verfügbarkeit von Sonderkrediten, wie aus dem Umweltprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau.
Quelle: Pressemittielung : Landesarbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie NRW  5.2.2007

Dieser Artikel wurde von Energieblog.de am 05. Februar 2007 geschrieben und unter Energie abgelegt.

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